Es ist mal wieder Zeit für einen Champagner, oder zwei … – Champagne Laurenti

Und so ergab es sich, dass …
So könnte ich hier durchaus beginnen. Denn es passt. Zum Zeitpunkt und zum Anlass.

Über die vielfältigen Wege der Social Networks und der Weinszene lernte ich – virtuell und auch im wahren Leben – eine Weinhändlerin aus Wuppertal kennen. Kathrin Küpper handelt seit 2008 mit Champagner und dazu etwas Wein. Vor allem aber mit Champagner. Nicht viele verschiedene, sondern nur mit den drei Assemblages eines Winzers aus Les Riceys, welches im Süden der Champagne liegt. Der Familienbetrieb Champagne Laurenti verarbeitet laut Firmenangaben nur das Lesegut der eigenen 40 Hektar und hat so die komplette Kontrolle über das Produkt. Die Erzeugernummer auf den Flaschen beginnt mit einem „RM“. Also kann man davon ausgehen, dass die Angabe auch so korrekt ist, da RM für „Récoltant-Manipulant“ steht, was soviel bedeutet, dass sowohl das „Ernten“ (das Lesen, wie es in der salbungsvollen Weinsprache so schön genannt wird) wie auch das „Manipulieren“, also die Vinifikation, vom Vermarkter selbst stattgefunden hat.

Freundlicherweise hat Kathrin mir die drei Champagner zum Verkosten zukommen lassen, so dass ich mir selber ein Bild machen – und natürlich von meinen Eindrücken berichten – kann. Da die Zeit zwischen den Jahren und zum Jahresanfang so gut zum Schäumenden passt, stürze ich mich nun auf die Proben.

Champagne Laurenti Grande Cuvée Brut, 12%

Lightbox_1325354591138Ein klares Strohgelb lächelt mir mit feinem Mousseux entgegen.

In der Nase zarte Fruchtnuancen. Pfirsich, Apfel, etwas Birne und rosa Grapefruit. Dazu hefige Noten und ein Hauch Brioche.

Am Gaumen zunächst eine angenehme Perlage, gefolgt von einem fruchtbetonten Auftakt. Die Aromen aus der Nase spiegeln sich wider, vor allem die Zitrusfrucht.  Der hefig-nussige Eindruck bleibt lange im Mund. Die gut eingebundene, feine Säure belebt den Champagner zusätzlich.

Für mich ein perfekter Schaumwein klassisch als Aperitiv und zu Meeresfrüchten.

Champagne Laurenti Grande Cuvée Tradition Brut, 12%

An der Farbe erkennt man bereits den etwas reiferen Stil. Ein helles Goldgelb strahlt mir entgegen, welches von einem sehr feinen Mousseux durchbrochen wird.

Lightbox_1325271119766In der Nase überwiegen nussige Noten. Brioche und reife, helle Früchte ergänzen das Bild. Auch etwas Trockenobst, wie getrockneter Pfirsich. Cremig möchte man fast sagen. Dann wieder wie Vollmilchschokolade und Toffee. Im Hintergrund leicht rauchig. Hmmm. Mir gefällt es, denn ich erwarte nun am Gaumen einen barocken, vollmundigen Champagner.

Wie „befürchtet“ spiegeln sich die reifen und cremigen Eindrücke von der Nase am Gaumen ebenso wieder. Auf mich wirkt die Grande Cuvée Tradition sehr weinig. Die Perlage ist sehr gut eingebunden, so dass der Schaumwein zudem eine tolle Trinkigkeit hat. Und der Abgang ist schier endlos lang. Klasse!

Dem Rückenetikett und dem Datenblatt lässt sich entnehmen, dass die Cuvée aus Chardonnay und Pinot Noir besteht und im Barrique ausgebaut wurde. Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass mich Schaumweine, deren Grundweine im Barrique ausgebaut wurden, besonders faszinieren. Ich schätze die zusätzliche Komplexität, die Cremigkeit und die feine Reife. Nicht als Aperitif, sondern als Essensbegleiter und ganz schlicht und einfach zum Trinken.

Champagne Laurenti Grande Cuvée Rosée Brut, 12%

Lightbox_1325699324171Zum Schluss noch etwas mit Farbe. Ein mittelkräftiger, klarer Roséton zeigt sich im Glas. Das Mousseux ist nicht ganz so fein, wie bei den beiden weißen Cuvées. Man sieht es schon auf dem Bild links. Dies liegt aber meines Wissens vor allem auch daran, dass Rosé schon alleine durch den Farbanteil kräftiger schäumt. Kann aber auch ein Irrglaube sein …

Die Nase vereint fruchtige und hefig-nussige Noten. Die Frucht wird von Erdbeere, Kirsche und Pfirsich geprägt. Ergänzend kommen noch florale Noten hinzu, welche mich an zarte Blüten erinnern. Aber auch eine feinwürzige Nuance stellt sich ein.

Der Eindruck am Gaumen wird von der Perlage geprägt. Auch die Säure ist recht präsent. Sie erinnert mich an rosa Grapefruit. Die Frucht ansonsten geht leicht ins dropsige, hält sich aber insgesamt eher zurück.

Alles in allem ist die Cuvée Tradition mein persönlicher Favorit. Die elegante, cremige Komplexität hat es mir angetan. Aber wie heißt es hier in der Kölner Ecke so treffend: „Jede Jeck es anders!“

Im September 2010 hat Blogggwart Dirk Würtz die drei Champagner hier auf seine unnachahmliche Weise beschrieben.

4 Gedanken zu „Es ist mal wieder Zeit für einen Champagner, oder zwei … – Champagne Laurenti“

  1. Ich kann so weinseminare nur empfehlen. ich hatte mal eins speziell für intalienische weine. dies gleich einer reise durch italien mit eben passenden weinen dazu. das war echt schön und ich habe mir vorgenommen, dass am nächsten Geburtstag meiner Eltern als Geschenk zu machen.

  2. wir haben die tickets für ein weinseminar vom weihnachtsmann bekommen. ich denke, die kinder wollten uns mal etwas gutes gönnen. jetzt freuen wir uns schon sehr auf den februar. besonders meine holde gattin ist schon sehr gespannt und hibbelig. lg t. schmidt

    • Guten Tag Herr Schmidt.
      Danke für Ihren Kommentar.
      Auch hier war ich wieder so frei, den unpassenden Werbelink zu entfernen.

      Scheint derzeit wohl eine „Mode“ zu sein, über Kommentare hintergründig Werbung für dubiose Weinseminarwebseiten zu machen.

      Vinophile Grüße
      Peer F. Holm

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