2010 Scheurebe trocken, Clemens Honrath, Nahe, 12%

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich den Vorgängerjahrgang dieser Scheurebe im Blog beschrieben. Seinerzeit feinherb und mit 13 % Alkohol.

Da wir uns damals im Excelsior auch über die Rebsorte Scheurebe unterhalten haben […], möchte ich Ihnen den 2010er Jahrgang nicht vorenthalten. Wie bereits angekündigt, war das Ziel eine Scheurebe trocken für unsere Gutsweinlinie „Harmonie in trocken“.

Dieses Ziel hatte sich der Junior Christian Honrath klar gesetzt. Nun ist es soweit.

Der Wein kommt mit einer hellgelben Farbe daher, welche dezente grüne Reflexe aufzuweisen hat.

In der Nase angenehm zurückhalten. Kein lauter Schreier, kein Wein, von dem man denkt er sei einer Parfümerie entsprungen. Nein. Zart, feinfruchtig, finessenreich, kommt er daher. Cassis ist zu riechen, rosa Grapefruit, etwas Orangenschale und Mango. Exotische Früchte. Florale Noten. Viel, und doch dezent.

Am Gaumen eine feinnervige Säure, welche die Zitrusaromatik gut aufgreift. Frische, noch leicht grüne Kiwi. Stachelbeere. Sauvignon-Richtung ohne Buchsbaum (oder Pipi de Chat wie der geneigte Franzose sagen würde). Der Wein erscheint fast schmelzig am Gaumen und ist doch wahrlich trocken. Angenehm trocken.

Ich bin fasziniert! Nicht nur von der Eleganz, sondern vor allem, weil der Wein mindestens ebenso viel Frucht hat, jedoch weniger Alkohol, obwohl er im Gegensatz zum 2009er trocken ausgebaut ist. Das nenne ich leichten, frischen Wein für den Sommer. MIT Geschmack! Diesen Wein im Sommer – hoffen wir, dass er bald kommt – auf der Terrasse genossen …

Laut aktueller Weinkarte des Betriebes, kostet die trockene Scheurebe schlanke 4,70 € für die 0,75 l Flasche. Und bevor ich es vergesse und der geneigte Leser wieder googeln muss, hier der direkte Link zum Weingut Clemens Honrath.

Fussnote
Im Juni hatten wir auf dem ersten deutschen VinoCamp die Diskussion, inwiefern ein Blogger angeben sollte / muss, ob er den beschriebenen Wein als kostenfreies Muster erhalten hat, ob er auf das Weingut oder zu einer Reise eingeladen wurde etc.

Ich sage es ganz offen: diese Flasche wurde mir – im Zuge einer kleinen Bestellung – kostenfrei zur Verfügung gestellt. Danke!
Ich werde den Wein aber auch für mich privat bestellen. Das hat er nun davon 😉